History

Die Geschichte der Faschingsfreunde Huddene e.V.

Bereits im Faschingsjahr 2006 / 2007 bemerkten einige Faschingsverrückte, dass in dem schönen Örtchen Huttenheim etwas fehlt. Darum machten sie sich mit einem einfachen „Bollerwagen“, dem „Funkemariesche“, welcher mit allem Nötigen beladen wurde, auf den Weg durch die Straßen von Huttenheim und Rheinsheim. Schnell war der jungen Gaudi-Truppe klar, dass etwas Größeres und Ungewöhnlicheres für das kommende Jahr geschaffen werden musste.

In der Faschingssaison 2007 / 2008 entschieden wir uns dazu, ohne großen Plan und Organisation, am Rosenmontagsumzug in Rheinsheim teilzunehmen. Angemeldet als „Wohnzimmer“ wurde eine alte Couch in Rekordzeit zu einem rollenden Faschingswagen mit diversen Gimmicks umgebaut. Diese wurde mit Manneskraft erfolgreich durch den Umzug geleitet.

Die Faschingsverrückten kamen auf die Idee, dass man aus dem ungeordneten Haufen mehr machen könnte – ja sogar müsste. Somit war die Idee zur Gründung eines Vereins geboren.

Am 8. November 2008 fanden sich die Jugendlichen im Jugendzentrum Huttenheim zusammen, um die Gründung offiziell zu machen. Ziele der Vereinsgründung waren:

  • Eine offizielle „Huddema“ Vertretung an Faschingsveranstaltungen im Umkreis zu organisieren.
  • Das Faschingsbrauchtum der „Schlumbl“ oder auch „Schlabb“, einer lokalen Besonderheit der Straßenfasenacht fortzuführen, zu zelebrieren und um vor allem anderen Jungfasenachtern die Prinzipien dieser friedlichen, offenen und ausgelassenen Art des Feierns weiter zu vermitteln.
  • Am Vereinsleben, der bewährten Traditionsvereine (auch ohne Hilfe von Red Bull) teilzunehmen und auf Dauer ein fester und beliebter Bestandteil der Huttenheimer Vereinswelt zu werden.
  • Zu zeigen was die Huttenheimer Jugend so drauf hat und gleichzeitig aber auch als Anlaufpunkt für Nachwuchsfasenachter zu wirken, um diesen die Werte unseres Brauchtums zu vermitteln

Der nächste Schritt war eher bürokratisch angehaucht. Jedoch gelang es uns auch dies zu meistern, so dass die Faschingsfreunde als offizieller Verein anerkannt wurden.

Ende des Jahres 2008 wurde dann mit dem Bau eines Faschingswagens begonnen.
Thema in diesem Jahr war „300 Ritter der Kokosnuss“. Ein alter, zerfallener Bauwagen diente als Grundlage. Dieser wurde bis auf das Fahrgestell abgerissen und an mehreren Arbeitstagen bei eisiger Kälte zum Faschingswagen der Faschingsfreunde Huddene e.V. aufgebaut (naja… zusammengepfuscht). „Funkemariesche 2.0“ war geboren. Trotz Reifenplatzer auf den ersten Metern der langen Reise wurde bei den Umzügen durch Huddene, Philippsburg, Hambrigge, Rhoise und schließlich am Faschingsdienstag durch Wissedal eine Menge gefeiert, viele „Helaus“ gebrüllt und sogar gute Platzierungen erreicht. Ein weiteres Highlight der Faschingssaison 2008/2009 des noch jungen Vereins war das Dorffest in Huddene. Hier hatten die Jugendlichen zwar schon öfters teilgenommen, jedoch 2009 zum ersten Mal als „Faschingsfreunde Huddene e.V.“ .“ – der Verein war somit auch im Dorfleben angekommen und bereichert dieses bis heute. Auch nahmen wir bei den Fußball-Ortsmeisterschaften des FC Huttenheim teil, jedoch gingen beide Teams ordentlich baden. An der Theke erreichten wir anschließend jedoch so einige Siege.– „The Color of my Dream“

2009 / 2010 wurden die Wagenarbeiten pünktlich drei Wochen vor den Umzügen wieder aufgenommen. Ein großer Vorteil in diesem Jahr war, dass der Wagen vom letzten Jahr größtenteils übernommen werden konnte. Nichts desto trotz standen viele Arbeiten an, wie z.B. ein neues Dach montieren, Elektronik verlegen und natürlich unserem Motto „Irische Kobolde“ entsprechend gestalten. In den Umzügen von Philippsburg, Hambrigge, Rhoise und Wissedal wurden, wie im vergangenen Jahr, wieder erfolgreiche Platzierungen erreicht. – „B-B-B-B-B-Bonkers!“

2010 / 2011  In weiser Voraussicht thematisierten wir in diesem Jahr mit den „Atom-Clowns“ einen umstrittenen aber bedeutenden Arbeitgeber der Stadt Philippsburg, wobei sich die fröhlich „strahlenden“ Farbtöne super mit ebenso bunten Clownskostümen ergänzten. Wie der Zufall so will ereignete sich 2 Tage nach Abschluss unserer Kampagne ein folgenreiches Erdbeben in der japanischen Präfektur Fukushima, sodass unser Thema nicht nur zur Faschingszeit Beachtung fand. Ob wir jetzt Trendsetter sind oder einfach nur hellseherische Fähigkeiten aufweisen, können wir bis heute noch nicht beantworten. – „NtsNtsNtsNtsNtsNtsNts“

2011 / 2012  lautete das Faschings-Thema der FFH „Schickeria“: Eine Hommage an die Dekadenz des Champagner-Kapitalismus, den man für gewöhnlich an exklusiven Urlaubsorten wie der französischen Riviera oder den gepuderten Hängen um St. Moritz antrifft. Russische Oligarchen prosteten mit Dom Pérignon gefüllten 5.0er Dosen auf unserer Mega-Yacht „Funkenmarieschen II“ mit „Money Boy“-esken Bling-Bling-Rappern. Grace Kellys bussierten mit extravaganten Unternehmer-Töchtern. Oder kurz: Es herrschte Huttenheimer Pub-Atmosphäre. Beim Nichtaktiven-Dart-Turnier im Holzwurm erreichten wir einen sensationellen 4. Platz (bei 10 Mannschaften). – „Ready for take off? We hit turbulence!“

2012 / 2013 Folgendes Szenario: David Bowie und Alice Cooper zeugen (wie auch immer) ein Kind, das sich an Fasching dann als „Puh der Bär mit einem Fetisch für Gymnastikhosen im Leoparden-Look“ verkleidet. So in etwa lässt sich die „Glamrock“-Kampagne 12/13 wohl am bildlichsten beschreiben. Neben Durchblutungsstörungen im Lendenbereich bedeutete dies die doppelte Portion des üblichen „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“, wobei sich Zweiteres überwiegend auf halbschales Dosenbier fokussierte. Neben dem allbekannten „Helau“, etablierte sich in diesem Jahr auch ein neuer Schlachtruf, der auch in den darauffolgenden Kampagnen und sonstigen Anlässen mit FFH-Beteiligung Verwendung fand: „Mach mol Journey nei, du W******!!!!“  Zum 5-jährigen Jubiläum wurde das 1. Huddema Herschbockfeschd im Feuerwehrhof, Huttenheim ins Leben gerufen. Der Verein kreierte somit ein weiteres Highlight für das Huttenheimer Dorfleben. Bei kühlem, frisch gezapften Bier und Gegrilltem konnten es sich die Gäste gut gehen lassen. Bei der ersten Teilnahme am Nachtaktiven-Tischtennisturnier der TTG Huttenheim konnte man einen erfolgreichen Platz an der Bar ergattern. Auf dem Huttenheimer Dorffest wurde eine 2. Bar eröffnet. Bei den alljährlichen Dart-Ortsmeisterschaften im Holzwurm wurde wieder ein Team gestellt. In der Vorrunde wurde kein Spiel verloren und sogar den alten und neuen Titelgewinner „TTG Huttenheim“ regelrecht vorgeführt. In den Finalrunden verlor unser Team dann knapp gegen den FC Huttenheim, konnte aber trotzdem einen souveränen und ordentlichen 3. Platz nach Hause bringen. Traditionell wurde im Anschluss das restliche Zielwasser getrunken. – „Don’t stop believin‘!“

2013 / 2014 Was im ersten Blick aussah wie ein Zusammentreffen von Grey’s Anatomy und den ersten 20 Minuten von Soldat James Ryan, entpuppte sich im Nachhinein als die „Zombie“-Kampagne der Faschingsfreunde. Dabei traf man sich kurz vor Aufbruch zum Philippsburger Umzug mit den Wikinger der Faschingsgemeinschaft GS (Grawama Schlumbla; inzwischen auch e.V.) und untermauerte das enge Verhältnis (auch neben Fasenacht) mit einem gemeinsamen Foto und wünschte sich ein gutes Gelingen der anstehenden Umzüge. In Hambrücken erreichte man den 4. Platz als „Fußgruppe, obwohl man mit Wagen erschien. Es wurde bis heute noch nicht geklärt wie der Pokal in die Hände der Faschingsfreunde geriet („awa dess isch egal“). Im selben Jahr gingen die Faschingsfreunde eine Kooperation mit der Philippsburger Polizei ein woraus sich in zweifacher Hinsicht eine „win-win-Situation“ ergibt. Während andernorts Schlappenwagen wegen unkooperativen und unberechenbaren Verhaltens von Veranstaltern und Polizei von der Umzugsteilnahme ausgeschlossen werden, bemühen sich die „Schlappen“ aus Huttenheim um ein friedliches Gemeinschaftserleben junger Leute. Hervorzuheben ist, dass dies einhergeht mit der Gründung eines eingetragenen Vereines, der auch am sonstigen dörflichen Leben teilnimmt und nicht nur an Fasching ein Strohfeuer bietet. Auch im Sinne der Umzugsveranstalter in Philippsburg und Rheinsheim wirkten die Faschingsfreunde Huttenheim auf vergleichbare Teilnehmergruppen ein, um Spaß beim Umzug ohne Exzesse, gegen Gewalt und Vandalismus zu erreichen. Dazu gehört auch der regelmäßige Kontakt mit dem Polizeirevier, um für Straßenfest oder Faschingsumzug Rat einzuholen. Das 2. Huddema Herschbockfest wurde nach einem ersten erfolgreichen Jahr in die kinderfreundlichere Bruhrainhalle verlegt und war wiederum ein großer Erfolg. Der Nachmittag brachte das erhoffte Ziel, dass sich Jung und Alt bei Essen und Trinken in der Natur zu einem entspannten Festchen trafen. Des Weiteren wurden die Faschingsfreunde Weltmeister im Maracanã, Rio de Janeiro und putzten Brasilien vorher mit 7:1 (Alter, sieben Eier!) weg. – „Bonfire!““

2014 / 2015 entschied man sich  für ein festes Faschings-Thema, welches zum einen über Jahre bestehen soll und auch den Huttenheimer Wurzeln bestens gerecht wird: „Huddema Hersch“. Überlieferungen zufolge entstammte der Ortsneckname „Hersch/Herschbeck“ anno dazumal der Hartnäckigkeit, Ausdauer und dem taktischen Geschick früherer Huttenheimer bei einer Treibjagd der Obrigkeit. Ähnliche Tugenden zeichnen auch die Faschingsfreunde aus, die alles (… naja so einiges) dafür geben um den Verein und die schlumblige Straßenfasenacht, trotz einiger Hindernisse, am Leben zu erhalten, weswegen die Wahl des Themas wie Grieweworschd zu Topi passte. In der selben Saison nahm man Abschied von einer langjährigen Gefährtin, welche die Faschingsfreunde bei jedem Faschingsumzug seit Vereinsgründung begleitete. Die Rede ist vom geliebten Umzugswagen “Funkenmarieschen II″. Wie viel Schweiß, Blut und Bier wohl auf ihr schon geflossen sind und wie viele Samstage (meistens bei Minustemperaturen) die FFH gemeinsam mit ihr verbracht haben? Ganz egal – es war eine grandiose Zeit. Die Zeit für „Funkemarieschen 3.0“. war gekommen. Aus einem alten Bootsanhänger soll über die nächsten Jahre ein besserer, größerer und modernerer Umzugswagen gebaut werden. Kurz: Ein Schlachtschiff. Auch das 3. Huddema Herschbockfest war wiederum ein großer Erfolg. Zusätzlich konnten wir mit der Cover-Band „Stacked Actors“ sogar einen talentierten Spielmannszug mit lieblichem Minnegesang gewinnen, die den Abend mit einwandfreier Rockmusik einläutete und zur späteren Eskalation einheizte. – When it’s time to party, we will party hard!“

2015 / 2016 Was im ersten Jahr noch aussah wie obdachlose Elwedritsche mit kreisrundem Stammbaum, näherte sich im zweiten Jahr doch schon eher herschbock-ähnlicher Gestalten an. Erklärtes Ziel war es im Laufe dieser Langzeit-Kampagne irgendwann nicht nur auszusehen wie ein Hirsch, sondern irgendwann auch mal so wie einer zu riechen. Leider fielen in diesem Jahr die Rosenmontags- und Faschingsdienstags-Umzüge sprichwörtlich ins Wasser. Schwere Sturmböen zwangen die Veranstalter die Umzüge aus Sicherheitsgründen abzusagen. Dafür bestand jedoch unser neues „Funkenmarieschen 3.0“ ihre Feuertaufe und lief zu ihrer Jungfernfahrt in Philippsburg aus. Auch das  4. Huddema Herschbockfeschd fand wieder in der Bruhrainhalle statt. In diesem Jahr empfingen wir „The Bangkok Connection“, die komischerweise gar nicht wie Asiaten aussahen. Aber trotzdem solide Akkustik-Musik präsentierten. – „Every woman, every man, join the caravan of love!“

Dies war hoffentlich nur der Anfang eines ständig wachsenden Vereins, der auch in Zukunft weiterhin auf seine fleißigen Helfer und Sponsoren zählt.

In diesem Sinne ein kräftiges „Helaueeee“.

Die Kreativabteilung
Faschingsfreunde Huddene e.V.