Zusammenarbeit mit der Polizei Philippsburg

(Bericht aus BNN, Wochenblatt und Stadtanzeiger Philippsburg)

 

Partymeile für Schlappen erfolgreich

Einen sehr positiven Weg gehen die Faschingsfreunde Huttenheim zusammen mit dem Polizeirevier Philippsburg, woraus sich in zweifacher Hinsicht eine „win-win-Situation“ ergibt. Während andernorts Schlappenwagen wegen unkooperativen und unberechenbaren Verhaltens von Veranstaltern und Polizei von der Umzugsteilnahme ausgeschlossen werden, bemühen sich die „Schlappen“ aus Huttenheim um ein friedliches Gemeinschaftserleben junger Leute. Hervorzuheben ist, dass dies einhergeht mit der Gründung eines eingetragenen Vereines, der auch am sonstigen dörflichen Leben teilnimmt und nicht nur an Fasching ein Strohfeuer bietet.Gruppenbild Peter KremerAuch im Sinne der Umzugsveranstalter in Philippsburg und Rheinsheim wirken die Faschingsfreunde Huttenheim auf vergleichbare Teilnehmergruppen ein, um Spass beim Umzug ohne Exzesse, gegen Gewalt und Vandalismus zu erreichen. Dazu gehört für den Vorstand rund um Matthias Wittemann, Sophia Barth und Julian Baader auch der regelmäßige Kontakt mit dem Polizeirevier, um für Straßenfest oder Faschingsumzug Rat einzuholen. Zu letzten Absprachen trafen sich die Faschingsfreunde vor dem ersten Umzug mit dem Leiter des Polizeireviers, Peter Kremer. Auf dem Gelände der Firma Baader wurde der Umzugswagen aufbereitet und abgenommen. Ziel der jungen Leute in „Huddene“ ist es, die nach ihrer Ansicht in Deutschland einzigartige „Schlappenkultur“ zu etablieren und deren Ruf zu verbessern. Über den Kulturbegriff gibt es bekanntlich unterschiedliche Auffassungen – aber der Verein geht hier einen beispielhaften Weg. Im Gegensatz zu den sich jedes Jahr unter neuen Namen anmeldenden Problemgruppen, bürgen die Huttenheimer berechenbar mit ihrem Namen und einer verantwortlichen Vereinsstruktur. Für den Revierleiter, ergibt sich durch den beständigen und damit immer ansprechbaren Verein ein interessanter Präventionsansatz und ein „Geben und Nehmen“. Inzwischen machen Schlappen einen Großteil der Umzüge aus und verändern die Wahrnehmung eher in Richtung Love Parade und alkoholisierte Jugendliche. Während die Faschingsfreunde Huddene als „Peer Group“ auf die ähnliche Gruppen einwirken können, wurde erstmals beim Faschingsumzug in Philippsburg der „Schlappenkultur“ als durchaus auch kritisch gesehener Versuch in Absprache mit dem Ordnungsamt und Bürgermeister Martus , eine eigene – kontrollierte – Plattform geboten. Im Anschluss an den eigentlichen Faschingsumzug wurde die Landstraße Richtung Oberhausen noch über eine weitere Stunde hinaus durch die Polizei gesperrt und die Strecke zwischen den Kreiseln entwickelte sich zur stark frequentierten eigenen Partymeile der Schlappen. Wie vereinbart fungierten die Faschingsfreunde Huddene als letzte Zugnummer und im echten Wortsinne als Lumpensammler. Ohne Alkoholverkauf oder aufwändige Organisation, tanzten mehrere Hundert Jugendliche rings um 4 Umzugswagen bei gewaltigen Bässen ab. Rechtzeitig vor Eintritt der Dunkelheit wurde die Party in Absprache mit der Polizei beendet und die Umzugswagen endgültig in Richtung Heimat abgeleitet. Auch für den polizeilichen Einsatzleiter Bernhard Oberst und die Vorsitzende der Narhalla Philippsburg, Martina Kerner, war es ein gelungener Versuch, ohne Störungen für Anwohner, ohne Sachbeschädigungen oder Auseinandersetzungen, den es für die nächste Saison weiter zu entwickeln gilt.

Mit freundlichem Gruß

Peter Kremer
Leiter des Polizeireviers